Stackmann investiert in die Zukunft

Erschienen in „Journal“, dem Kundenmagazin
des Buxtehuder Kaufhauses Stackmann

Bei Stackmann herrscht rege Bautätigkeit. Kaufhauschef Dieter Stackmann erzählt in einem Interview, was an der Hansestraße und an der Viverstraße entsteht.

Journal: Vier Jahre nach dem letzten großen Umbau wird bei Stackmann schon wieder gebuddelt, gleich an zwei Stellen. Ist Bauen Ihr Hobby?

Dieter Stackmann: Tatsächlich ist das jetzt mein vierter Bau innerhalb von acht Jahren und Umgestaltung, Konzeptanpassung und Erweiterung unseres Hauses machen mir großen Spaß. Unser Modehaus ist heute die Nummer Eins im Niederelberaum. Diesen Führungsanspruch wollen und müssen wir verteidigen. Im Sportbereich möchten wir die Besten werden. Beides funktioniert in der heutigen schnelllebigen Zeit nur durch stetige Modernisierung und Erweiterung. Denn die Kunden sind anspruchsvoll – und mobil.

Sie renovieren zurzeit das alte Parkhaus und lassen daneben ein zweites errichten. Wieso?

Wir möchten mehr Parkraum schaffen und zwar nicht nur für die Stackmann-Kunden, sondern für alle Besucher Buxtehudes. Deshalb heißt das neue Gebäude auch Altstadt-Parkhaus. Es ist gewissermaßen das Tor, durch das die Menschen ins Zentrum strömen. Selbst die meisten Buxtehuder kommen heute mit dem Auto zum Einkaufsbummel.
Nach der Fertigstellung des neuen Hauses im Oktober werden 650 anstatt wie bisher 530 Stellplätze zur Verfügung stehen, allesamt kundenfreundlich. Denn die Stellplätze im alten Gebäude werden um je 40 Zentimeter verbreitert, so dass Manövrieren sowie Ein- und Aussteigen einfach und bequem möglich sind.

Werden denn tatsächlich so viele Parkplätze benötigt?

In Buxtehude tut sich derzeit eine Menge. Im Rathaus-Quartier, das Ende 2012 fertig gestellt werden soll, entstehen 3000 Quadratmeter Verkaufsfläche. In unserem Neubau an der Viverstraße, der im September kommenden Jahres eröffnet wird, kommen noch einmal 2500 Quadratmeter neuer Verkaufsfläche dazu. Stackmann wird seine Waren auf mehr als 15000 Quadratmetern präsentieren. Das Haus wird zum Center. Buxtehudes Attraktivität wird dadurch massiv gesteigert.

Wie wird das neue Gebäude denn aussehen?

Das Erdgeschoss und die erste Etage nutzen wir selbst als Verkaufsräume, darüber entstehen auf zwei Etagen elf moderne Mietwohnungen mit einer Wohnfläche von 70 bis 170 Quadratmetern. Alle haben große Terrassen und ein Fahrstuhl führt in die Tiefgarage mit zwei Parkplätzen pro Wohnung. Besonders stolz sind wir auf eine innovative Technik, die es ermöglicht, mit der überschüssigen Wärme der Verkaufsräume die Wohnungen zu heizen. Durch Tiefbohrungen wird auch das Erdreich als Wärmespeicher genutzt. Das bedeutet minimale Energiekosten für die Mieter und schont die Umwelt.

Welche Abteilungen werden denn im neuen Haus an der Viverstraße untergebracht sein?

Im Erdgeschoss wird young fashion und modern woman untergebracht sein. Hier werden auch Sportlabels zu finden sein, die junge Leute im Alltag tragen wie adidas, Billabong oder Quicksilver. Im ersten Stock entsteht eine neue Modewelt mit Bekleidung aus dem sportlichen Funktionsbereich. Das Sortiment wird in diesem Bereich mit einer exzellenten Auswahl stark in die Tiefe geführt. Es wird alles geben, was das Herz von Fitness- und Outdoor-Fans begehrt: Vom Schwimmanzug über die Trekkinghose bis zum Kletterschuh.

Was passiert denn dann mit dem Sporthaus an der Langen Straße?

Dort wird auf 650 Quadratmetern ein hervorragendes Buch- und Schreibwarenhaus entstehen – ebenfalls mit stark erweitertem Sortiment. Zuspruch und Interesse der Kunden sind groß, schließlich beschäftigen wir drei gelernte Buchhändlerinnen.

Noch ist die Buchabteilung ja im Untergeschoss neben Kindermodewelt und Spielwarenabteilung untergebracht. Wie werden Sie den frei werdenden Bereich künftig nutzen?

Wir werden vorrangig das Bekleidungsangebot für Jungen und Mädchen aufstocken, aber auch mehr Spielzeug anbieten.
Es entsteht der Eindruck, als würde wieder einmal das ganze Haus umgekrempelt.

Werden wir denn bei Stackmann überhaupt noch finden, was wir suchen?

In der Tat wird vieles umstrukturiert. Aber zurechtfinden werden sich die Kunden noch besser als zuvor, weil wir die Abteilungen gewissermaßen nach ihren Gedanken und Bedürfnissen sortieren.
Herrenwäsche beispielweise wird künftig in der Herrenmodewelt zu finden sein. Damenwäsche und Miederwaren dagegen werden im Zwischengeschoss bleiben, das die young fashion und modern woman-Abteilung im Erdgeschoss Viverstraße mit der Damenmodewelt im ersten Stock des Hauses an der Langen Straße verbindet. Das ist ein logischer, optimaler Ablauf. Darüber hinaus wird Kleidung einer Preisklasse und einer Stilrichtung neben einander zu finden sein. Wir werden die Kompetenzabteilungen voranbringen, aber gleichzeitig die Markenshops der führenden Hersteller beibehalten.

Wie schaffen Sie es bloß, das alles zu planen?

Ich bin ja zum Glück nicht allein, sondern habe zwei äußerst kompetente und engagierte Mitarbeiter in der Geschäftsführung. Henning Schleemann ist dafür zuständig, die neuen Räume mit Waren zu füllen – er entscheidet, welche Waren neu aufgenommen werden und was wo hinkommt. Regina Meybohm sorgt dafür, dass wir genug versierte Mitarbeiter haben. Denn natürlich werden wir durch die Erweiterung auch mehr Personal brauchen. Ich selbst bin nur für den Bau der Gebäude zuständig und habe das Geld in der Hand.

Wieviel wird denn da durch ihre Finger fließen?

Ich hoffe, mit zehn Millionen auszukommen.

Sie könnten sich eigentlich entspannt zurücklehnen und stolz auf ihre Lebensleistung zurückblicken. Stattdessen stellen sie sich dieser großen Herausforderung. Glauben Sie wirklich, dass sich der enorme Aufwand und die hohen Ausgaben lohnen?

Davon bin ich absolut überzeugt. Mit unserer Finanzplanung sehen wir den kommenden Jahren sehr positiv entgegen. Die Erweiterung ist definitiv eine Investition in die Zukunft. Schließlich gilt es, die Arbeitsplätze von derzeit rund 300 Mitarbeitern und das Erbe meiner Eltern und Großeltern langfristig zu sichern. Die vierte Stackmann-Generation steht schon in den Startlöchern. Meine Söhne Simon und Fabian, 26 und 24 Jahre alt, sind bereits am Unternehmen beteiligt. Noch studieren sie jedoch – beide Marketing.

Wie reagieren die Kunden auf den Bau?

Auch die begrüßen unseren Einsatz. Denn er zeigt, dass wir nicht nur in der Mode unseren hohen Ansprüchen genügen. Qualität, Modernität und Aktualität sind auch Richtschnur unserer Ambitionen für die Firma Stackmann selbst.