Lila Pause

Lila Pause

Lila Pause
Lila Pause: Die Lüneburger Heide offenbart sich als farbenprächtiges Blütenmeer

Rund 107.000 Hektar Fläche umfasst der Naturpark Lüneburger Heide. Er ist ein
Paradies für Erholung Suchende, bietet aber
ebenso erlebnishungrigen Urlaubern
vielfältige Attraktionen

Lüneburger Heide, da denkt sicher jeder zuerst an romantische Gedichte von Hermann Löns, an summende Bienen, schlanke Birken, dunklen Wachholder und blauen Himmel über endlosem blasslila Blütenmeer. Dabei bietet die Ferienregion im Städtedreieck von Hamburg, Bremen und Hannover heute sehr viel mehr.

Heide, das sind dichte Wälder, wogende Felder, satte Wiesen und glasklare Flüsschen, die sich durch feuchte Auen schlängeln. Das sind hunderte Kilometer Wander-, Rad-, Reit- und Kutschwege, gepflegte Golfplätze und Flüsse, auf denen man mit dem Kanu prima paddeln kann. Neben verschlafenen Dörfern mit imposanten Fachwerkhäusern und uralten Feldsteinkirchen gibt es Städtchen mit prall gefüllten Veranstaltungskalendern – vom Kartoffelfest bis zum plattdeutschen Theater. Auch der blonden Heideblütenkönigin im wallenden Purpurgewand oder dem sehnigen Naturführer im Lodenmantel wird man hin und wieder begegnen, vielleicht auch bei der rotbäckigen Bäuerin in der Einfahrt ihres prächtigen Hofes ein Gläschen selbst gemachte Marmelade, einen Heidekranz oder ein zottiges Schnuckenfell kaufen.

Die Lüneburger Heide ist zu jeder Jahreszeit ein attraktives Urlaubsziel. Ihre ganz
besondere Magie entfaltet sie jedoch
 im
Spätsommer, wenn sie sich als violettes
Blütenmeer präsentiert

Die Heide ist aber nicht nur ein ideales Ziel, um die Seele baumeln zu lassen, sondern auch eine Region, in der man viel erleben und unternehmen kann. Etwa in Nindorf. Dort gibt es einen großen Wildpark, der mehr als 140 Tierarten beherbergt. Und mitten im Wald an der Bundesstraße 209 bei Bispingen befindet sich das private Greifvogelgehege Steinmann (www.greifvogel-gehege.de), wo die Chefin selbst Adler, Uhu und Co. den staunenden Besuchern hautnah präsentiert.

Südlich des Naturparks Lüneburger Heide liegen mit dem Vogelpark Walsrode und dem Serengetipark Hodenhagen zwei weitere Topattraktionen dieser Ferienregion. Mit Fahrgeschäften der Superlative lockt der Heide-Park Soltau, während die Soltauer Therme und das Bad Heidjers Wohl in Schneverdingen Entspannung und Badevergnügen bieten. Mutige können ihr Geschick im Hochseilpark maxwood parks in Amelinghausen oder im high walker Kletterpark in Bispingen erproben. Dort betreibt Ralf Schumacher gleich neben der A7 eine Kartbahn und das österreichische Sölden den Snow Dome, eine das ganze Jahr über geöffnete Skihalle.

Romantik und rasanter spaß gehen in der Lüneburger Heide Hand in Hand.
Indoor-Skipisten, Mega-Achterbahnen und schwindel
erregende Klettergärten
zählen zu den Erlebniswelten dieser Region

Wer die Landschaft erleben möchte, die Hermann Löns beschreibt, findet sie nahezu unverändert im 23.000 Hektar großen Naturschutzgebiet, das den Kern des Naturparks bildet. Wer echte Ruhe sucht, sollte allerdings sonnige Wochenenden zur Zeit der Heideblüte meiden, denn bei gutem Augustwetter poltert eine schier endlose Reihe von Pferdekutschen über die kopfsteingepflasterten Wege rund um die Heidedörfer Undeloh und Döhle ins autofreie Wilsede. An solchen Tagen platzt das winzige Heimatmuseum buchstäblich aus allen Nähten, den Cafés in den von gewaltigen Eichen beschatteten Strohdachhäusern geht die Buchweizentorte aus, und durch den für seine schöne Aussicht berühmten Totengrund wälzt sich eine wahre Völkerwanderung. Andererseits kann es jenseits der Hochsaison und ausgetretener Pfade passieren, dass man erst nach Stunden einem Menschen begegnet, oft einem neben seiner grasenden Schnuckenherde dösenden Schäfer.

Mit Kultur statt Natur wartet die Kunststätte Bossard (www.bossard.de) bei Jesteburg auf. Neben Kunstausstellungen und einem Café bietet sie das ganze Jahr lang eine Fülle von Veranstaltungen und Workshops (auch für Kinder) an.

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